Meine BOGY-Woche am IWR (25.-29.02.08)

1. Tag - Was ist Stitching?

Unter Stitching versteht das Erstellen eines großen Fotos aus mehreren Einzelaufnahmen. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet "nähen" oder "zusammenheften". Durch das Stitching kann man beispielsweise Fotos von großen Objekten erstellen, die nicht auf einem Einzelfoto erfasst werden können oder einzelne Aufnahmen zu einem Panorama zusammensetzen. Das Stitching erfolgt in zwei Schritten. Zuerst werden die Ausgangsfotos in das kartesische Koordinatensystem umgerechnet, worauf dann das Zusammensetzen folgt. Es gibt eine Menge an Stitch-Software. Wir wollen mit dem Programm Hugin arbeiten.

Wie funktioniert das Programm Hugin?

Das Programm Hugin ist ein kostenloses Stitching-Programm. Um zwei Einzelbilder zusammenzufügen muss man zunächst verschiedene Einstellungen der Kamera mit der das Foto gemacht wurde (z.B. die Brennweite) angeben und dann mindestens 6 Kontrollpunkte markieren, die auf beiden Bildern zu finden sind. Durch das Programm Autopano bzw. Autopano-sift kann dies auch automatisch erledigt werden. Befinden sich bewegte Objekte in den Aufnahmen können diese vom Programm ausgeschnitten werden. Aus diesen Angaben berechnet das Programm nun wie das Bild zusammengesetzt werden muss. Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist es wichtig, dass bei den Aufnahmen immer ein großer Teil vorhanden ist, der sich mit einem Teil des anliegenden Fotos überschneidet und dass sich die Pupille des Objektivs bei allen Aufnahmen immer am gleichen Punkt befindet und sich die Kamera beim Fotografieren nur um diesen Punkt dreht.




Bildquelle: http://software-portal.faz.net/ie/54990/Hugin



2. Tag - Entfernen von Roten Augen mit dem Programm Gimp

Durch die verschiedenen Tools des Programms Gimp ist es mit etwas Arbeit sehr gut möglich, die lästigen roten Augen auf schönen Fotos verschwinden zu lassen. Dazu gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Ich suchte mir einige Bilder zum Bearbeiten aus. Eines davon war dieses hier:

Bildquelle: http://www.bessere-bilder.de/images/bessere_bilder/roteaugen/testbild.jpg



Nun befolgte ich folgende Arbeitschritte:

  1. Öffnen des Fotos mit dem Programm Gimp
  2. Zoomen bis man ein Auge groß und mit den einzelnen Pixeln sieht
  3. Durch die Funktion "Pick colours from the image" die richtige Augenfarbe herausziehen
  4. Den äußeren Teil des roten Kreises mit Hilfe der "Airbrush" mit einer kleinen "Circle Fuzzy Brush" in der im Schritt vorher festgestellten Augenfarbe färben
  5. "Value" dieser Farbe für die Pupille sehr weit nach unten setzen, sodass schon fast eine schwarze Farbe entsteht
  6. Mit dieser Farbe wieder mit der "Airbrush" und mit hoher "Opacity" ("Circle Brush" ist vorteilhaft) die restliche rote Farbe überdecken, diese schwarze Fläche bildet die Pupille. Dabei ist zu beachten, dass die Pupille eine gleichmäßige runde Form hat und der helle Punkt in der Mitte des Auges noch zu erkennen ist
  7. Diesen hellen Punkt noch einmal mit der "Airbrush" mit den selben Einstellungen wie im vorherigen Schritt (evtl. eine Größe kleiner) mit weißer Farbe hervorheben
  8. All diese Schritte beim zweiten Auge wiederholen

Natürlich gibt es auch eine Menge andere Möglichkeiten, die roten Augen zu entfernen.

Und so sieht mein Ergebnis aus:



3. Tag - Erstellen dieser Website



4. und 5. Tag - Stitching mit Hugin

Herr Wickler hat mir neun verschieden schwere Stitching-Projekte auf den Computer geladen. Diese bearbeitete ich dann. Ich fing mit Panoramen, die aus drei Bildern bestanden, an und stitchte immer schwierigere Panoramen aus bis zu sechs Einzelfotos.

Was sind die einzelnen Arbeitsschritte?

Den Weg von den Einzelbildern zum Panorama möchte ich an einem einfachen Beispiel erklären.
Meine Anfangsbilder waren:


  1. Starten des Programms Hugin
  2. Laden der zu stitchenden Bilder
  3. Bilder in die richtige Reihenfolge bringen (linkes Bild erhält Position 0, Bild in der Mitte erhält Position 1 usw.)
  4. Positions- und Belichtungsanker festlegen (am besten das mittlere Bild)
  5. Wenn notwendig bewegte Objekte aus den Bildern schneiden
  6. Jeweils mindestens 6 Kontrollpunkte (Punkte, die auf beiden Bildern zu finden) zwischen 0 und 1 und zwischen 1 und 2 setzen. Dabei ist zu beachten, dass man Punkte wählt, die möglichst kontrastreich sind, denn zu diesen kann das Programm die entsprechenden Punkte auf dem anderen Bild genauer feststellen und dass die Punkte möglichst gut über das Foto verteilt sind. Außerdem sollte man die Kontrollpunkte vor dem Hinzufügen noch einmal feinjustieren.
  7. Positionen inkrementell und vom Anker beginnend optimieren. Das Programm berechnet nun die durchschnittliche und die maximale Kontrollpunktsentfernung. Gibt es Kontrollpunkte mit großer Abweichung sollten diese noch einmal geändert werden.
  8. Rectilinearen oder andere Projektion wählen
  9. Dazugehörigen Bildwinkel berechnen lassen
  10. Optimale Bildgröße berechnen lassen
  11. Fotos zusammenfügen
  12. Zusammengefügtes Bild mit dem Programm Gimp öffnen
  13. Wenn nötig das Bild leicht drehen ("Rotate the layer or selection")
  14. Bild zuschneiden, sodass keine freien Stellen mehr zu sehen sind ("Crop or resize an image")
  15. Das Bild ist fertig

Mein Ergebnis:




Martina Zowada